Wissenschaftskommunikation ist eine Kernaufgabe in den Institutionen, wenn es um den wechselseitigen Dialog der Wissenschaft mit der Gesellschaft geht. Wie k?nnen wir die Wissenschaftskommunikation an Hochschulen und Universit?ten st?rken? Wie k?nnen wir sie strategisch weiterentwickeln und professionalisieren?? Wie k?nnen wir mit Medienvertreter:innen zusammenarbeiten? Das Wisskomm:Lab bot am 15.11.2021? inspirierende Impulse von renommierten Expert:innen aus dem Bereich der Wissenschaftskommunikation und des Wissenschaftsjournalismus sowie innovative Formate wie die "Unterhausdebatte" und das "Wisskomm:Barcamp".?
In einem interaktiven, kreativen und kontroversen Austausch debattierten rund 100 Wissenschaftskommunikator:innen von Transfer-Projekten; Projektleitungen und Pressestellen an Hochschulen in der Bund-L?nder-F?rderinitiative Innovative Hochschule sowie alle interessierten Wissenschaftskommunikator:innen an Hochschulen und Universit?ten über Herausforderungen, Perspektiven und L?sungen. Die Veranstaltung fand digital via Videokonferenz (Zoom) statt.
Veranstalter: M4_LAB der Hochschule für Technik Stuttgart im Rahmen der Bund-L?nder-F?rderinitiative "Innovative Hochschule"
?ber folgende Fragen gab es spanndende Impulse, worüber die Teilnehmer:innen debattierten, reflektieren und nach Antworten suchten:
Hier finden Sie den Nachbericht: Link
9:00 9:05 | Check-In | ? Impulse, Debatte, Reflexion und Suche nach Probleml?sungen |
9:15 | Begrü?ung | Relevanz der Wisskomm für Hochschulen der angewandten Wissenschaften |
9:20 | Gru?wort | Third Mission. Der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ? |
9:25 | Keynote 1 | Reputation und Anerkennung für die Wissenschaftskommunikation |
9:45 | Keynote 2 | Wissenschaft professionell kommunizieren - die neuen Leiden der alten W. |
10:05 | Pause | ? |
10:10 | Unterhausdebatte | Kontroverse über Rolle, Strukturen und Ressourcen der Wissenschaftskommunikation |
11:10 | Pause ? | ? |
11:20 | Impuls | Qualit?t in der Wissenschaftskommunikation und im Wissenschaftsjournalismus |
11:30 | Impuls | Das Science Media Center: Expertise in den Medien |
11:40 | Impuls |
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11:50 | Fragen- und Diskussionsrunde zu Impulsvortr?gen |
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12:20 | Mittagspause ? | ? |
13:05 | Werkstatt-Bericht |
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13:25 | Wisskomm:Barcamp (offener Workshop) ? | Freie Wahl der Sessions |
14:45 | Der andere Blick Ingrid Wenzel, Stand-up Comedienne und professionelle Illustratorin, Berlin ? | Welche Impulse hat die Konferenz gebracht? |
14:55 | Dank und Verabschiedung | ? |
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Inspiriert vom britischen Unterhaus bietet dieses Diskussionsformat eine abwechslungsreiche und anregende Form des Dialogs.
In einer Unterhausdebatte prallen Meinungen aufeinander, aber auf eine konstruktive Art. Die Teilnehmer:innen werden gebeten, sich zu kontroversen Fragen für alle sichtbar zu positionieren. So entsteht ein Stimmungsbild der Gruppe, aber das ist erst der Anfang. Unsere erfahrenen Moderatoren laden dann zu einem offenen Austausch der Perspektiven ein, in dem nicht selten Gemeinsamkeiten und L?sungsans?tze entstehen. Im Rahmen unseres Wisskomm:Lab diskutieren unsere Teilnehmer:innen über die Entwicklungswege der Wissenschaftskommunikation an den Hochschulen.
Im Mittepunkt unserer Unterhausdebatte steht die Frage: Haben die Hochschulen mit dem Fokus auf Forschung und Transfer auch ihre Wissenschaftskommunikation verbessert?? Geht eine bessere Wissenschaftskommunikation eigentlich ohne Geld? In dieser lebendigen Debatte sind Erfahrungen und Vorstellungen gefragt.
Moderiert wird die Diskussion von den Wissenschaftsjournalisten und ZukunftsReportern Rainer Kurlemann und Alexander M?der.
Ein Barcamp ist eine "Unkonferenz", denn Teilnehmende k?nnen die Sessions selber festlegen. Der Ablauf wird selber gestaltet.? Einzige Einschr?nkung - inhaltlich sollte es um die Professionalisierung von Wissenschaftskommunikation gehen. Themen werden von den Teilnehmenden selbst vorgesetellt, moderiert und diskutiert. Ideen sind auch schon im Vorfeld willkommen unter Email: wisskomm@hft-stuttgart.de. Zum Ablauf: Es werden Arbeitsessions in verschiedenen Breakout-Rooms zu den vorgesstellten Themen organisiert - jeder kann sich nach eigenem Interesse in einen der R?ume zuteilen. Am Ende kehren wir alle zusammen in den Hauptraum zurück und die Gruppen pr?sentieren ihre Ergebnisse.
Gern k?nnen Sie jetzt Ihr Thema für das Wisskomm:Barcamp vorschlagen. Optional k?nnen Sie Ihr Thema sp?testens bis zum 10.11.2021 per Mail an wisskomm@hft-stuttgart.de einreichen. Wir freuen uns auf Ihre Vorschl?ge und berücksichtigen gern Themen aus dem Bereich Professionalisierung und Etablierung der Wissenschaftskommunikation an Hochschulen.
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Julia Wandt verantwortet seit Februar 2021 im Rektorat der Albert-Ludwigs-Universit?t Freiburg den Gesch?ftsbereich Wissenschaftskommunikation und Strategie und ist damit Teil der Universit?tsleitung. Mit ihr als Pionierin schl?gt die Universit?t Freiburg einen innovativen Weg ein, denn damit wurde die Wissenschaftskommunikation erstmals an einer Hochschule in Deutschland auf Leitungsebene verankert und steht in direkter Verknüpfung mit der institutionellen Strategie.
Julia Wandt ist Vorsitzende des Bundesverbands Hochschulkommunikation und in dieser Funktion regelm??ig in Expertengruppen und -anh?rungen beteiligt, wie z. B. im Deutschen Bundestag in der #FactoryWisskomm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und steht in Fragen der Hochschul- und Wissenschaftskommunikation in engem Austausch mit Verb?nden und Institutionen wie der Hochschulrektorenkonferenz oder der Deutschen Forschungsgemeinschaft. In ihrer Keynote gibt sie einen kritischen Impuls zum Thema Reputation und Anerkennung der Wissenschaftskommunikation.
Julia Wandt studierte an der Universit?t G?ttingen Medien- und Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft, Marketing und Bürgerliches Recht. Dort war sie anschlie?end von 2002 bis 2010 an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakult?t für ?ffentlichkeitsarbeit und Marketing verantwortlich. Anschlie?end übernahm sie die Leitung der Stabsstelle Kommunikation und Marketing der Universit?t Konstanz. Sie ist unter anderem Mitglied im Beirat von wissenschaftskommunikation.de sowie im Fachbeirat des Science Media Centers (SMC) Deutschland.
Ralf R?chert hat Biologie und Journalismus studiert. Seit Beginn der 90er Jahre hat er in der aktuellen Berichterstattung, im Natur- und Umweltschutz und als Wissenschaftskommunikator gearbeitet. Von 2011 bis 2019 leitete er die Abteilung Kommunikation und Medien am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, bevor er in die Strategieentwicklung für die Wissenschafts- und Transferkommunikation gewechselt ist.
In seiner Keynote gibt R?chert einige konstruktiv-kritische Impulse zu Rolle und Aufgaben von Kommunikation im System Wissenschaft. Im ?ffentlichen und politischen Diskurs, so seine Einsch?tzung, habe die Wissenschaftskommunikation in den letzten Jahren zwar eine enorme Bedeutung erhalten. Dieser von au?en und innen formulierte Anspruch treffe aber auf ein Wissenschaftssystem, das nicht immer gut auf die Herausforderungen professioneller Kommunikation eingestellt ist. Defizite hingen dabei nicht allein mit fehlenden Ressourcen zusammen. Einige durchaus verbreitete Handlungslogiken auf Seiten der Wissenschaft offenbarten manchmal ein naives Verst?ndnis für die Realit?ten praktischer Kommunikation. Andere stünden professioneller Kommunikation sogar entgegen.
In seinem Vortrag reflektiert R?chert auch einige Empfehlungen der Denkfabrik #Factory Wisskomm des BMBF. Er greift zudem einige Aspekte auf, die ihm im Dialog der Wissenschaft mit der Gesellschaft wichtig erscheinen. Gelungener Transfer lebe vor allem von der Relevanz der Erkenntnisse. Um gesellschaftlich relevanter kommunizieren zu k?nnen, müsse auch das System Wissenschaft selbst bereit zu Ver?nderungen sein.
Volker Stollorz ist ein vielfach ausgezeichneter Wissenschaftsjournalist und Gesch?ftsführer des Science Media Center Germany (SMC) in K?ln. Der Diplom-Biologe setzt sich seit vielen Jahren für qualitativ hochwertigen Journalismus ein. Das SMC wirkt als Intermedi?r zwischen Wissenschaft und Journalismus, zwischen Forschenden und Medienschaffenden. Die Aufgabe des SMC ist, die ?ffentlichkeit umfassender und fundierter zu informieren. So fallen in ?ffentlichen Debatten die Erkenntnisse der Wissenschaft st?rker ins Gewicht und die Wissenschaft wird geh?rt.
Die SMC-Redaktion hat Suchroutinen etabliert und Kriterien, wer wirklich Expertise auf dem jeweiligen Themengebiet ist. Rund 1000 Fachleute sind bereits in der?Datenbank akkreditiert; andere werden, wo n?tig, neu recherchiert und kontaktiert.
Was Stollorz Sorge bereitet, ist das ver?nderte digitale ?kosystem zwischen Journalismus und Wissenschaftskommunikation. Im Zuge der Medienkrise hat sich das Kr?fteverh?ltnis immer mehr in Richtung Wisskomm verschoben. Seine Befürchtung: Wird in Zukunft immer mehr in sinnlose Wisskomm investiert statt in guten Journalismus?
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Wissenschaftskommunikation, Wissenschafts-PR und Wissenschaftsjournalismus sind Systeme, die ihren eigenen Regeln folgen. Dies wirft viele Fragen auf,? die die Kommunikationswissenschaftlerin und Medienforscherin Dr. Julia Serong in ihrem Impuls behandeln wird. Wo liegen die Unterschiede? ?Was sind die Kriterien für gute Wissenschafts-PR und was für guten Wissenschaftsjournalismus? Wie kann die Qualit?t gesichert werden? Welche Fallstricke gibt es hier an Hochschulen - auch in Bezug auf Forschung und Transfer - und wie k?nnen wir sie vermeiden? Warum ist es auch für PR-Mitarbeitende wichtig,? auch Systemwissen mitzubringen, um einen kritischen Blick auf die eigene Arbeit werfen zu k?nnen und sie ethisch zu reflektieren?
Dr. Julia Serong ist Kommunikationswissenschaftlerin und Medienforscherin an der Ludwig-Maximilians-Universit?t München. Zuvor war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Journalistik der TU Dortmund sowie am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der FU Berlin. Promoviert hat sie über "Medienqualit?t und Publikum nach einem Studium der Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftspolitik und Anglistik an der WWU Münster.
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Alexander M?der ist Professor für digitalen 365体育备用网址_365最新备用网址@journalismus an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Er geh?rt zudem zur journalistischen Genossenschaft RiffReporter.de und ist dort Mitglied im Team der "ZukunftsReporter". Bevor er an die Hochschule ging, hat er 15 Jahre als Wissenschaftsjournalist gearbeitet: als Redakteur bei der Berliner Zeitung, als Ressortleiter bei der Stuttgarter Zeitung und als Chefredakteur des Magazins "bild der wissenschaft".
Rainer Kurlemann hat schon w?hrend seines Chemie-Studiums als Journalist gearbeitet. Nach der Promotion ging er zur Rheinischen Post in Düsseldorf und wurde Autor für Wissenschaft, Chef vom Dienst am Newsdesk und Chefredakteur der Online-Redaktion. Nach 14 Jahren im Verlag machte er sich selbstst?ndig mit Schwerpunkt auf Wissenschaft und ihre Auswirkung auf die Gesellschaft und schrieb einen Krimi über Genforschung. Er schreibt für verschiedene Zeitungen und Magazine und geh?rt zum Aufsichtsrat der Journalismus-Genossenschaft der Riffreporter.
Als ZukunftsReporter moderieren M?der und Kurlemann gemeinsam ?ffentliche Debatten zu Zukunftsfragen.
Philipp Kleiber arbeitet seit 2019 an der HFT Stuttgart im Bereich Wissenschaftskommunikation und verantwortet dort die audio-visuellen Inhalte für die sozialen Medien. Daneben arbeitet er freiberuflich als Content Creator, Autor und Berater für Social Media.
Die Wissenschaftskommunikation in den Bereichen Forschung und Transfer wurde an der HFT Stuttgart im Rahmen der Bund-L?nder-Initiative Innovative Hochschule aufgebaut. Philipp Kleiber zeigt in seinem Werkstattbericht stellvertretend für Susanne Rytina und Andreas Eicher (beide Wissenschafts- und Fachjournalismus / Presse- und ?ffentlichkeitsarbeit) sowie Tanja Sperl und Hans-J?rg Seidler (beide Kommunikationsdesign), die ebenfalls Teil des WissKomm-Teams sind, wie sie dabei vorgegangen sind, eine professionelle Wissenschaftskommunikation an der Hochschule einzuführen. Einer der Schwerpunkte bildet der Umgang mit Forschenden, die die Kommunikation über ihre Arbeit für die ?ffentlichkeit zun?chst zum Teil als unn?tige Last sahen und wie sie es geschafft haben, an der Hochschule neue Wege einer Wissenschaftskommunikations-Kultur zu etablieren.
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Gudrun Sonnenberg arbeitet als Redakteurin bei der DUZ – Magazin für Wissenschaft und Gesellschaft (www.duz.de) in Berlin. Die DUZ berichtet über Hochschulen, Wissenschaftspolitik, und Wissenschaftskommunikation; sie beobachtet, wie sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und ihre Institutionen mit der Gesellschaft in Beziehung setzen und erm?glicht Debatten dazu.
Die studierte Politologin und Journalistin hat aus redaktioneller T?tigkeit, als Autorin und auch als Dozentin für journalistisches Schreiben, langj?hrige Erfahrungen im Umgang mit Wissenschaftlerinnen und Fachleuten aus verschiedenen Gebieten. Sie stellt immer wieder fest, wie schwer es vielen f?llt, sich aus dem eigenen Fach heraus zu wagen, sich auf die Fragen eines breiteren und fachfremden Publikums einzulassen und dabei der Verst?ndlichkeit zuliebe auch mal Mut zur Lücke zu fassen. Die DUZ versucht mit ihrer Berichterstattung zur Wissenschaftskommunikation Verst?ndnis dafür herzustellen, dass Vertreterinnen und Vertreter der Medien mit vermeintlich ?dummen“ Fragen oft einfach nur die Unkenntnis und Ungeduld des Publikums widerspiegeln.